Historische Kirchenbauten
Basilika Birnau
88690 Uhldingen-Mühlhofen
Die Birnau mit ihrer einmaligen Lage über dem See wurde in den Jahren 1746 bis 1750 erbaut. Sie entstand durch eine Verlegung der früheren Wallfahrtsstätte „Alt-Birnau“ bei Nußdorf.
Die 1222 urkundlich bezeugte Marienkapelle „Alt-Birnau“ lag auf dem Bühl über Nußdorf. Zwischen der Stadt Überlingen und dem Kloster Salem kam es an der alten Marienwallfahrtsstätte jedoch immer wieder zu Meinungsverschiedenheiten einserseits durch eine von der Stadt unter Protest des Klosters dort betriebene Gaststätte zum anderen dadurch, dass die Stadt Neubauten des Klosters verhinderte.
Unter strenger Geheimhaltung holte das Kloster schließlich vom Konstanzer Bischoff, vom Papst und auch dem Fürsten zu Fürstenberg, der über Alt-Birnau die höhere Gerichtsbarkeit ausübte die Einwilligung zur Verlegung der Wallfahrt ein.
Die Birnau wurde vom Voralberger Baumeister Peter Thumb errichtet. Der barocke Baustil, die prachtvolle Rokoko-Ausstattung durch Joseph Anton Feuchtmayer und Gottfried Bernhard Göz und die malerische Aussicht vom Kirchenvorplatz auf die Landzunge der Schiffs-Anlegestelle in Unteruhldingen, die Mainau und den See machen die Birnau zu einer der aussergewöhnlichsten Rokokoschöpfungen Süddeutschlands.
Am Seitenaltar des rechten Querschiffes finden Sie den bekannten "Honigschlecker", der sich auf den Ordensvater der Zisterzienser, Bernhard von Clairveaux, bezieht. Ihm sollen die Worte wie Honig von den Lippen geflossen sein. Von großer Bedeutung sind die Barockkanzel und in der rechten Seitenkapelle der Altar der vierzehn Nothelfer. Auch die Büsten der Apostel und Evangelisten und die acht Kreuzweg-Stationen des Josef Anton Feuchtmayer gehören zum wertvollen Figurenschmuck der Birnau.
Eine Merkwürdigkeit der Kirche, die von Papst Paul VI. 1971 zur Basilika minor erhoben wurde, ist übrigens, dass der Chor nach Norden ausgerichtet ist. Man fand, die prächtige Fassade bedürfe des Seeufers als passenden "Parterres". Heute befindet sich vor der Fassade eine große Terrasse mit herrlichem Blick über den ganzen Überlinger See und bis zu den Gipfeln der Schweizer Berge Säntis, Altmann und Churfirsten. Die Birnau ist sicher die schönste und beeindruckendste Kirche am Bodensee.
Das barocke Schloss Maurach unterhalb der Wallfahrtskirche diente einst dem Kloster als Wirtschaftsgebäude und Hafen sowie den Äbten als Sommersitz und wird heute als Tagungszentrum vermietet.
Pfarrkirche St. Martin
88690 Uhldingen-Mühlhofen
Die katholische Pfarrkirche Seefelden gehört zu den ältesten Kirchen im Linzgau. Sie wird 1165 erstmals urkundlich erwähnt. Zu ihr gehörte einst ein großer Bereich bis einschließlich Nußdorf, Deisendorf, Tüfingen, Mimmenhausen, Baitenhausen, Grasbeuren, Riedetsweiler, Meersburg und Stetten. Wann das Gebäude entstand ist nicht bekannt. Möglicherweise bestand dort zunächst eine Burg. Eine wichtige Fundstelle für die Geschichte von Seefelden ist der Gründungsakt des Klosters Salem. Unter den Zeugen der Klostergründung wurden 1134 auch Albert von Seefelden und dessen Sohn Albert aufgeführt. Herr Diethard Nowak führt in seinem Buch Seefelden am Bodensee aus, dass die Frage nach dem Alter der Kirche bis heute aufgrund fehlender Urkunden nur mit Hilfe baulicher Ausdrucksformen beantwortet werden könne. Danach stammen heutiges Langhaus und Chor aus dem 15. Jahrhundert. Wieweit sicher vorhandene Vorgängerbauten zurückreichen ist nicht bekannt. Der Kirchturm ist eindeutig älter, zumindest in seinem unteren und mittleren Teil.
Inwieweit es den Tatsachen entspricht, dass sich im Turm einst eine Michaelskapelle befand, lässt sich bis heute nicht belegen.
Einzelne Quellen nehmen an, die Pfarrei Seefelden sei möglicherweise bereits im 7. Jahrhundert gegründet worden. Dies ist jedoch bis heute urkundlich nicht zu belegen. Auch die Überlieferung, dass der hl. Gallus hier Gottesdienst hielt und die heilige Messe gelesen habe, als er um 613 die „vom bösen Geist besessene“ Tochter des in Überlingen residierenden Alemannenherzogs Gunzo im Christentum unterwies und heilte, ist nicht sicher.
St. Nikolaus Kapelle
88690 Uhldingen-Mühlhofen
Die älteste Beschreibung der St. Nikolaus Kapelle stammt von F. X. Conrad Staiger. Er schreibt,: Die Ortskapelle liegt auf einem Hügel links der Straße nach Meersburg, ist 49 Fuß lang, 20 Fuß breit und 17 1/2 Fuß hoch, hat eine mit Stukkatur-Arbeiten verzierte Decke, ein Reiterthürmchen mit einem Glöckchen hinten über der Thüre und einen Altar, dessen Bild Maria auf Wolken mit dem Rosenkranz darstellt, worunter der heilige Franziskus der heilige Dominikus sich befinden, während rings herum in sehr hübschen Tafeln die Geheimnisse des Rosenkranzes bildlich dargestellt und zu den Seiten der heilige Bischof Martin und der heilige Bischof Nikolaus angebracht sind.
Laut Adolf Schahl wurde die Kapelle 1719 erbaut von Abt. Stephan I. Jung von Salem (1698-1725).
St. Quirinius-Kapelle
88690 Uhldingen-Mühlhofen
Ortsteil: Unteruhldingen
Die Ortskapelle St. Quirinius von Unteruhldingen stammt aus dem Jahr 1505. Sie geht auf die Spätgotik zurück. Der Altar zeigt im oberen Aufbau die heilige Dreifaltigkeit, auf dem Gehsims: links die heilige Katharina von Alexandrien, rechts die hielige Agatha. Beide sind frühchristliche Märtyrerinnen.
In der Mittelnische stand ursprünglich eine mit barocken Gewändern bekleidete Madonna, heute eine gekrönte Marienfigur- gestiftet von der Katholischen Frauengemeinschaft (1984).
St. Wolfgang-Kapelle
88690 Uhldingen-Mühlhofen
Ortsteil: Oberuhldingen
Auch Oberuhldingen besitzt mit der St.-Wolfgangs-Kapelle (geweiht dem heiligen Wolfgang von Regensburg) eine historische Sehenswürdigkeit aus dem 16. Jahrhundert. Die Kapelle prägt wie kein anderes Gebäude den Ortskern von Oberuhldingen und gehört zu den wenigen denkmalgeschützten Gebäuden in der Gemeinde.
Der Salemer Abt Stephan I. Jung, dessen Wappen sich über dem Eingang und am unteren Rand des Altarbildes befindet, ließ sie um 1711 im Stil des Barock ausstatten und verlieh ihr damit ihr jetziges Aussehen; das Altarbild zeigt den heiligen Josef, wie er den Segen Gottes durch Maria vom Dreifaltigen Gott für das Reichsstift Salem erbittet, im unteren Teil des Bildes ist eine Ansicht des Klosters Salem dargestellt.